Das Ayurveda-Fasten, auch als Upavasa bekannt, basiert auf den jahrtausendealten Prinzipien der traditionellen indisch-ayurvedischen Heilkunde. Dabei wird nicht nur auf die Nahrungsaufnahme geachtet, sondern auch auf eine ganzheitliche Lebensweise, die Körper, Geist und Seele in Einklang bringt.
Im Gegensatz zu intensiven Fastenkuren wird bei einer Ayurveda-Fastenkur eine reduzierte, aber typgerechte und kalorienreduzierte Diät praktiziert: Bestimmte Nahrungsmittel werden vermieden oder reduziert, um den Körper zu entlasten und zu reinigen. Die Nahrungsmittel richten sich dabei nach dem individuellen Konstitutionstyp und Körperenergien (Dosha) einer Person. Häufig werden warme Mahlzeiten wie Gemüsesuppen, Reisbrühen und gedünstetes Gemüse verzehrt. Die veganen Mahlzeiten enthalten wenig Fett, Eiweiß und Kohlenhydrate.
Gleichzeitig werden ayurvedische Kräuter, Gewürze, Tees und warmes Wasser verwendet sowie Yoga praktiziert, um den Stoffwechsel und den Entgiftungsprozess zu unterstützen und das Gleichgewicht der Doshas wiederherzustellen.
Was bedeutet Ayurveda?
In der altindischen Sanskrit-Sprache bedeutet Ayurveda „Das Wissen vom Leben“. Diese Traditionelle Indische Medizin wird seit über 2000 Jahren in Südasien als Volksmedizin betrieben und gilt als eine der ältesten naturheilkundlichen Therapien. Ayurveda ist in Indien sowie weiteren südasiatischen Ländern staatlich anerkannt und gleichgestellt mit der konventionellen Medizin. Auch die WHO hat eine wissenschaftliche Anerkennung ausgesprochen.
Durch die ganzheitliche Herangehensweise werden nicht nur körperliche, sondern auch geistige und emotionale Aspekte berücksichtigt. Dies kann dazu beitragen, das allgemeine Wohlbefinden zu steigern und das Bewusstsein für den eigenen Körper zu stärken. Zudem wird das Ayurveda-Fasten oft als sanfter empfunden als andere Fastenmethoden, da es individuell an die Bedürfnisse und Konstitution des Einzelnen angepasst werden kann. Durch die Anpassung an den individuellen Konstitutionstyp soll das Fasten besonders effektiv und nebenwirkungsarm sein. Die ayurvedischen Prinzipien berücksichtigen Faktoren wie Jahreszeit, Lebensumstände und Vorerkrankungen. Andererseits kann die begleitende Therapie auch mal als anstrengend empfunden werden.
Die Konstitutionstypen im Ayurveda:
Im Ayurveda wird in drei Konstitutionstypen unterschieden. Der Vata-Typ bewegt sich gerne, ist vom Körperbau her klein und zartgliedrig und liebt die Wärme. Zudem hat er ein variables Verdauungsfeuer mit schwankendem Appetit und neigt nicht zum Übergewicht. Pitta-Typen haben einen athletischen Körperbau sowie ein feuriges Temperament und sind leistungsstark. Sie sind mit einer starken Verdauung ausgestattet und kommen leicht ins Schwitzen. Beim Kapha-Typ ist der Körper eher schwer und stämmig gebaut. Er ist ruhig und gelassen, hat ein geringes Verdauungsfeuer und liebt den Genuss. Die drei Konstitutionstypen können zudem in Mischformen auftreten – entweder zwei Typen oder alle drei Typen miteinander kombiniert.
Ayurveda-Fasten kann den Körper entgiften, entschlacken und die Selbstheilungskräfte aktivieren. Insbesondere die Ausleitung von Stoffwechselrückständen (Ama) steht im Fokus, da diese als Ursache vieler Beschwerden gelten.
Weitere positive Effekte sind eine Stärkung des Immunsystems, mehr Energie und Konzentration sowie eine Regeneration der Verdauungsorgane.
Wie bei anderen Fastenformen auch, kann Ayurveda-Fasten als Neustart für einen gesünderen Lebensstil dienen. Die Erfahrung sensibilisiert für den eigenen Körper und seine Bedürfnisse. Viele nutzen die Kur als Motivation für eine dauerhafte Umstellung auf eine ausgewogene, ayurvedische Ernährungsweise. Durch die bewusste Entscheidung, für eine gewisse Zeit auf bestimmte Nahrungsmittel zu verzichten und stattdessen ayurvedische Prinzipien zu befolgen, können gesunde Ernährungsgewohnheiten etabliert und nachhaltig umgesetzt werden. Viele Menschen berichten nach einer Ayurveda-Fastenkur von einem gesteigerten Bewusstsein für ihre Ernährung und einem verbesserten Umgang mit Stress und emotionalen Belastungen.
Eine Ayurveda-Fastenkur ist besonders geeignet für Menschen, die ganzheitlich fasten möchten und dabei Wert auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung legen. Ayurveda-Fasten eignet sich besonders für Menschen mit den Konstitutionstypen Kapha (Fülle) und Pitta (Feuer), sofern keine Kontraindikationen vorliegen. Auch zur Entschlackung, bei Übergewicht oder dem Wunsch nach mehr Energie kann die Methode hilfreich sein. Da Ayurveda-Fasten individuell an die Bedürfnisse und Konstitution des Einzelnen angepasst werden kann, ist es für Menschen jeden Alters und Gesundheitszustands geeignet.
Obwohl Ayurveda-Fasten viele Vorteile bietet, ist es nicht für jeden geeignet. Menschen mit bestimmten medizinischen Problemen oder Vorerkrankungen sollten vor Beginn einer Ayurveda-Fastenkur ärztlichen Rat einholen. Dies gilt insbesondere für Personen mit schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenproblemen oder Essstörungen. Auch Schwangere, Stillende und Kinder sollten auf Ayurveda-Fasten verzichten, da ihr Körper eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen benötigt.
Nicht sinnvoll:
Bei einem ausgeprägten Vata-Typ (Luft) sowie dem Mischtyp Vata-Pitta wird von längeren Ayurveda-Fastenkuren abgeraten, solange keine Gewichtsreduktion erforderlich ist.
Ayurveda-Fasten hat seinen Ursprung in der traditionellen indischen Heilkunst Ayurveda, die seit Jahrtausenden praktiziert wird. Heutzutage wird Ayurveda-Fasten nicht nur in Indien, sondern weltweit angeboten und praktiziert. Insbesondere im Frühling zur Entschlackung nach dem Winter ist Fasten ein fester Bestandteil der ayurvedischen Tradition. Es gibt zahlreiche Ayurveda-Kliniken, -Zentren und -Praktiker sowie verschiedene Fastenhotels, die Ayurveda-Fasten als Teil ihrer ganzheitlichen Gesundheitsprogramme anbieten.
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