Mehr Leistungsfähigkeit und längeres Leben sind laut Studien die möglichen positiven Auswirkungen des Intervallfastens.
Intervallfasten und regelmäßige Bewegung – diese Kombination gilt als eine der effektivsten Strategien für mehr Energie, eine bessere Stoffwechselfunktion und möglicherweise ein längeres, gesünderes Leben. Während Sport deinen Körper stärkt, aktiviert Intervallfasten natürliche Regenerationsprozesse bis in die Zellebene. In diesem Beitrag erfährst du, was die Forschung tatsächlich über Leistungssteigerung, Gesundheit und Langlebigkeit sagt. Wenn du gerne sportlich aktiv bist und zudem das Intervallfasten ausprobieren möchtest oder bereits betreibst, wird dich das garantiert noch mehr motivieren.
Was bedeutet Intervallfasten?
Bevor es losgeht, möchten wir dir kurz erläutern, was unter Intervallfasten zu verstehen ist – wenn du es ausführlicher erfahren möchtest, klick einfach auf den Link. Für den Schnellüberblick solltest du wissen, dass Intervallfasten sehr gut für Fasteneinsteiger geeignet ist. Nicht wenige überzeugte Faster wenden diese Methode sogar täglich an. Dabei wird nur über einen bestimmten Zeitraum am Tag gegessen, während die restliche Zeit gefastet wird.
Eine gängige Variante ist das 16:8-Fasten, bei dem innerhalb von 8 Stunden Mahlzeiten – beispielsweise zwischen 10.00 und 18.00 Uhr – eingenommen werden und ansonsten nichts verzehrt wird. Allgemein gilt, dass du dich dabei ganz normal ernähren kannst wie bisher. Wobei es natürlich empfehlenswert ist, überwiegend frische basenreiche Kost wie Obst, Gemüse, Salate, Hülsenfrüchte etc. zu verzehren und bei tierischen Produkten auf hohe Qualität zu achten.

Wissenschaftlich untersucht:
Neben der hier vorgestellten Studie gibt es weitere wissenschaftliche Untersuchungen, die die positiven Effekte des Intervallfastens bestätigen. So kann es u. a. beim Abnehmen helfen, Diabetes vorbeugen und den Cholesterinspiegel ins Gleichgewicht bringen.
Intervallfasten trifft Bewegung – doppelte Wirkung für den Stoffwechsel
Beim Intervallfasten bekommt der Körper regelmäßig Pausen von der Verdauungsarbeit. In dieser Zeit nutzt er Fettreserven als Energiequelle und aktiviert die sogenannte Autophagie, einen zellulären Reinigungsmechanismus, bei dem beschädigte Strukturen repariert oder ersetzt werden.
Während der Autophagie werden Substanzen gebildet, die der Körper zur Energiegewinnung nutzen kann. Gleichzeitig erfolgt der Abbau von „unnötigem Ballast“ – zum Beispiel von abgestorbenen Zellbestandteilen, potentiell krankmachenden Elementen, geschädigten oder kranken Strukturen sowie Viren und Bakterien. Dieser Vorgang hilft also dabei, deinen Körper von Abfall- und Schadstoffen sowie angesammelten Schlacken zu befreien und beugt damit gleichzeitig verschiedenen Erkrankungen vor. Zudem wird durch die Autophagie dein Darm bei seiner Arbeit unterstützt, Entzündungen gelindert sowie die Nervenzellen im Gehirn gereinigt.
Bewegung verstärkt diesen Prozess: Sportliche Aktivität erhöht die Insulinsensitivität, kurbelt den Fettstoffwechsel an und stärkt das Herz-Kreislauf-System. Laut aktuellen Studien wirkt diese Kombination besonders günstig auf die metabolische Flexibilität – also die Fähigkeit, effizient zwischen Fett- und Zuckerverbrennung zu wechseln. Das hilft deinem Körper dabei, seinen aktuellen Energiebedarf zu decken und sich schnell an die jeweiligen Bedürfnisse anzupassen. Zudem beugt eine hohe metabolische Flexibilität bestimmten Krankheiten vor, verringert Heißhungerattacken und verbessert deine körperliche Leistungsfähigkeit.
Sport im Fastenzustand: gezielte Leistungssteigerung
Trainierst du auf nüchternen Magen, wird der Fettstoffwechsel besonders stark aktiviert. Nach etwa 12–14 Stunden ohne Nahrung leert sich der Glykogenspeicher allmählich und der Körper schaltet zunehmend auf Fettverbrennung um. Diese Trainingsmethode – das sogenannte Nüchterntraining – kann:
- die mitochondriale Effizienz der Muskelzellen erhöhen
- Ausdauer und Regenerationsfähigkeit fördern
- die langfristige Energienutzung verbessern

Was ist bei intensivem Training zu beachten?
Auch wenn das Nüchterntraining Vorteile mit sich bringt, gilt beim Intervallfasten, dass hochintensive Trainingseinheiten eher in der Essensphase stattfinden sollten, um Unterzuckerung und Kreislaufprobleme zu vermeiden.
Studienlage: Hinweise ja, Beweise nein
Aktuelle wissenschaftliche Studien liefern zahlreiche Hinweise, dass Intervallfasten – insbesondere in Verbindung mit Sport – gesundheitsfördernde Mechanismen aktiviert.
Doch Belege für eine echte Lebensverlängerung beim Menschen fehlen bislang. Dennoch ist es sicherlich interessant und motivierend für dich, mehr dazu zu erfahren. Zwei Studien stellen wir dir dazu vor:
Fasten verlängert das Leben bei Mäusen
Diese Untersuchung an genetisch vielfältigen Mäusen zeigte, dass eine moderate Nahrungsrestriktion die Lebensspanne verlängerte und den Stoffwechsel stabilisierte.
Die Forscher stellten eine verbesserte Energieeffizienz und Aktivierung von Zellreparatur-Mechanismen fest – also Prozesse, die auch beim Menschen durch Fasten angestoßen werden können. Doch: Die Ergebnisse stammen aus Tiermodellen, nicht aus humanen Langzeitstudien.
Fasten und Sport im Fokus
In einer systematischen Übersichtsarbeit analysierten die Autoren die Auswirkungen zeitlich eingeschränkter Ernährung (Time-Restricted Eating, TRE) auf Leistung und Regeneration bei Sportlern. Das Fazit: Zeitweise Nahrungsverzögerung
- verbessert Fettstoffwechsel und Muskelerholung
- kann oxidativen Stress senken
- beeinträchtigt die Kraftleistung nicht
- fördert langfristig metabolische Stabilität
Doch die Forschenden betonen: Für eine eindeutige Aussage zur Langlebigkeit reichen die bisherigen Daten nicht aus.

Vorsicht vor pauschalen Versprechungen:
Bei all den genannten tollen positiven Effekten ist Intervallfasten kein Garant für ein längeres Leben, sondern ein Werkzeug, das richtig eingesetzt werden muss – angepasst an Alter, Aktivitätslevel und persönliche Gesundheitslage.
So kombinierst du Intervallfasten und Sport optimal
- Starte sanft: Beginne mit leichtem Nüchterntraining, z.B. langsames Joggen oder moderates Radfahren.
- Listen to your body: Schwindel oder Schwäche sind Warnsignale – dann lieber in der Essensphase trainieren.
- Fokus auf Regeneration: Nach dem Training hochwertige Proteine, Fette und Mikronährstoffe zuführen.
- Genug trinken: Wasser, Kräutertee oder aromatisiertes Wasser mit Zitronen- oder Rosenaroma.
- Langfristig denken: Fasten wirkt nicht über Nacht – es entfaltet seine Potenziale durch nachhaltige Umstellung.
Unser Fazit
Intervallfasten und Sport sind ein starkes Duo für mehr Vitalität, bessere Körperzusammensetzung und verbesserte Zellgesundheit. Sie fördern Prozesse, die theoretisch auch mit einer längeren Lebensspanne assoziiert sind. Doch: Bislang gibt es nur Hinweise, keine wissenschaftlich gesicherten Belege, dass Intervallfasten tatsächlich das Leben verlängert.
Was aber sicher ist: Bewegung und Fasten fördern dein Wohlbefinden sowie deine Energie und mentale Stärke – und das ist vielleicht der schönste Effekt, den die Wissenschaft heute schon bestätigen kann.
Weitere vertiefende Beiträge findest du in unserem Blog – beispielsweise:
- Longevity und Fasten für ein langes Leben: Warum du jetzt damit anfangen solltest
- 8 Tipps für ein nachhaltiges Fastenerlebnis
- Intervallfasten: Die Geheimwaffe gegen Fettleber?
Quellen:
Di Francesco, A., Deighan, A.G., Litichevskiy, L. et al. Dietary restriction impacts health and lifespan of genetically diverse mice. Nature 634, 684–692 (2024). doi.org/10.1038/s41586-024-08026-3
https://www.nature.com/articles/s41586-024-08026-3Sánchez-García, O., Esquius, L., & Badia-Martínez, D. (2025). Efecto de la alimentación restringida en el tiempo sobre el envejecimiento y el rendimiento de los deportistas (revisión sistemática). Revista Española de Nutrición Comunitaria: https://www.renc.es/imagenes/auxiliar/files/RENC-D-24-0048._Manuscrito_original.pdf

