Das Wissen über die faszinierenden Abläufe im Körper während des Fastens sorgt für ein noch besseres Verständnis für den eigenen Organismus.
Lieber Fastenfreund,
hast du dich schon einmal gefragt, was genau in deinem Körper passiert, wenn du fastest?
Wir, die FastenGurus, möchten dir heute einen spannenden Einblick in die faszinierenden Vorgänge geben, die das Fasten in deinem Organismus auslöst. Lass dich überraschen, wie clever dein Körper auf diese besondere Herausforderung reagiert!
Der „Metabolic Switch“: Wenn dein Körper umschaltet
Stell dir deinen Körper einmal als ein gut geöltes Uhrwerk vor. Beim Fasten stellst du dieses Uhrwerk im übertragenen Sinne auf eine neue Zeit ein. Denn nach etwa 12 bis 36 Stunden ohne feste Nahrung vollzieht sich der sogenannte „Metabolic Switch“. Das bedeutet, dass sich dein Stoffwechsel von der Glukose- auf die Ketonkörperverwertung umstellt. Dabei passiert Folgendes:
- Zuerst werden die Glykogenspeicher (bzw. Kohlenhydratspeicher) in der Leber und in den Skelettmuskeln geleert.
- Dann wird die Lipolyse – damit ist der Fettabbau gemeint – stark hochgefahren und rund 150 Gramm Körperfett am Tag schmilzt dahin.
- Dein Körper greift auf deine Fettreserven zurück und das Blut wird nun zwar arm an Zucker, aber dafür reich an Fettsäuren und Ketonen.
- Die meisten Gewebe stellen auf den Verbrauch von Ketonkörpern um – auch dein Gehirn – und du fühlst dich satt!
Dieser Umschaltprozess ist ein wahres Wunderwerk der Evolution und hilft deinem Körper, auch längere Phasen ohne Nahrung gut zu meistern. Fasten ist das potenteste Fettverbrennungstraining für deinen Körper – davon profitiert deine Power für einige Monate.
Was sind Ketone?
Als Ketone oder auch Ketonkörper werden Abbauprodukte des Fettstoffwechsels bezeichnet. Dazu kommt es, wenn die Zellen des Körpers über längere Zeit wie beispielsweise beim Fasten nicht ausreichend mit Glukose (= ein natürliches Kohlenhydrat) versorgt werden. In dem Fall beginnt der Körper, Fett statt Glukose zu verbrennen und es bilden sich Ketone. Diese wiederum werden von den Körperzellen zur Deckung ihres Energiebedarfs genutzt.
Eines der spannendsten Phänomene beim Fasten ist die Autophagie. Dieser Prozess ist so bedeutsam, dass seine Entdeckung 2016 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurde. Aber was genau ist Autophagie? Stell dir vor, in deinen Zellen läuft tagtäglich ein großes Aufräumprogramm ab:
- Alte und funktionsunfähige Zellbestandteile werden abgebaut.
- Die Bruchstücke werden für den Aufbau neuer, gesunder Strukturen verwendet.
- Dieser Prozess reinigt deine Zellen und liefert gleichzeitig Energie.
Neuer Glanz für deine Körperzellen dank Fastenkur:
Fasten ist der stärkste natürliche Auslöser für mehr Autophagie. Es ist, als würdest du deinem Körper einen Frühjahrsputz auf zellulärer Ebene gönnen!
Entzündungshemmung und Immunsystem-Boost
Wusstest du, dass Fasten auch entzündungshemmend wirken kann? Besonders bei rheumatischen Erkrankungen zeigen sich oft erstaunliche Effekte. Aber auch für gesunde Menschen ist dieser Aspekt interessant, denn versteckte Entzündungen im Körper können zahlreiche Krankheiten auslösen.
Beim Fasten hat sich gezeigt, dass weniger Entzündungsmarker im Blut vorhanden sind – die Gefahr von entzündlichen Entwicklungen ist also reduziert. Zudem wird die tägliche Allergenlast für den Körper gemindert und somit das Immunsystem gestärkt. Nicht zuletzt nimmt die Widerstandsfähigkeit deiner Zellen gegen Stress zu (auch Resilienz genannt). Letztlich kannst du eine Fastenkur wie einen Fitnesskurs für dein Immunsystem betrachten!
Positive Auswirkungen auf Herz und Gefäße
Dein Herz-Kreislauf-System profitiert ebenfalls vom Fasten. Studien zeigen, dass regelmäßiges Fasten das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken kann. Was passiert genau?
- Erhöhter Blutdruck normalisiert sich.
- Blutfettwerte verbessern sich.
- Insulinsensitivität steigt.
Diese Effekte können auch nach dem Fasten noch eine Weile anhalten. Das ist doch ein toller Bonus für deine Gesundheit!
Hohe Insulinsensitivität fördert dauerhafte Gewichtsabnahme:
Wie eine Studie aus dem Jahr 2020 gezeigt hat, beeinflusst die Insulinsensitivität des Gehirns die Entwicklung des Körpergewichts. Dabei kommt es darauf an, wie empfindlich das Gehirn auf das Hormon Insulin reagiert. Je empfindlicher die Reaktion ist, desto deutlicher war bei den Studienteilnehmern die Gewichtsabnahme. Laut der Studie wurde zudem das ungesunde Bauchfett reduziert und das Gewicht konnte langfristig gehalten werden. Bei einer geringen Insulinsensitivität dagegen erfolgte die Gewichtsabnahme nur vorübergehend und die Probanden nahmen wieder zu.
Stimmungsaufhellung und mentale Klarheit
Nicht nur dein Körper, auch dein Geist profitiert vom Fasten. Viele Fastende berichten von einer Stimmungsaufhellung und gesteigerter mentaler Klarheit. Das liegt unter anderem an:
- erhöhter Serotoninverfügbarkeit
- Ausschüttung von Endorphinen
- Aktivierung von Reparaturmechanismen im Gehirn, u.a. durch die Ketose
Unser Fazit
Wie du siehst, ist Fasten weit mehr als nur der Verzicht auf Nahrung. Es ist vielmehr ein ganzheitlicher Reset für deinen Organismus und eine Art Neustart für deinen Körper und Geist. Von der Zellerneuerung über die Stoffwechselumstellung bis hin zur Stimmungsaufhellung: Dein Körper vollbringt während des Fastens wahre Wunder. Wenn du herausfinden möchtest, welcher Fastentyp du bist, mache einfach unseren Test! Und hier findest du hochwertige Fastenhotels, die dich beim Fasten professionell und individuell begleiten.
Wir hoffen, dieser Einblick in die faszinierenden Abläufe beim Fasten hat dich inspiriert.
Vielleicht möchtest du ja selbst einmal die positiven Effekte des Fastens erleben? Denk aber daran: Fasten ist eine individuelle Erfahrung und sollte, besonders wenn du Vorerkrankungen hast, immer mit einem Arzt oder einer Ärztin abgesprochen werden. Hast du Fragen zum Fasten oder möchtest du deine Erfahrungen teilen? Wir freuen uns auf deinen Kommentar!
Deine FastenGurus
Quellen:
Hanslian E, Koppold D, Michalsen A. Fasten – ein potentes Therapeutikum der Moderne [Fasting – a potent modern therapy]. Dtsch Med Wochenschr. 2023;148(16):1043-1053. doi:10.1055/a-2119-3516